BMBF-Projekt

Makroökonomische Ineffizienz und Einsparpotentiale für Emissionen: Analysen unter Berücksichtigung heterogener Industriestrukturen (EcoEff)

Das Projekt Makroökonomische Ineffizienz und Einsparpotentiale für Emissionen: Analysen unter Berücksichtigung heterogener Industriestrukturen (kurz: EcoEff) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderschwerpunkts "Ökonomie des Klimawandels" gefördert.

Zielsetzung des Projektes

Im Rahmen des Projektes werden die Potentiale der Emissionsverringerung durch verbesserte Ausnutzung bestehender Produktionsmöglichkeiten untersucht. Das Hauptziel des Projektes besteht in der Quantifizierung und statistischen Absicherung von Einsparpotentialen klimaschädigender Emissionen durch Verbesserung der Effizienz innerhalb bestehender Industriestrukturen sowie bei Berücksichtigung langfristiger struktureller Änderungen. Hierfür wird die makroökonomische Umwelteffizienz (d.h. die Fähigkeit von Volkswirtschaften, ihre Wirtschaftsleistung möglichst emissionsarm zu erbringen) im internationalen Vergleich für Deutschland und EU-Länder untersucht. Aufbauend auf den Ergebnissen werden die Kosten, die mit einer Erreichung der EU-Ziele für 2030 und 2050 sowie mit einer vollständigen Dekarbonisierung verbunden sind, abgeschätzt und mögliche Effekte auf die Wettbewerbsfähigkeit der Industrien ermittelt.

Struktur des Projektes

Das Projekt ist in sechs Arbeitspakete (AP) aufgeteilt, die von wissenschaftlichen Teams an der Technischen Universität Darmstadt sowie der Universität Kassel bearbeitet werden. In einem ersten Schritt erfolgt dabei der Aufbau der Datenbasis durch die Zusammenführung von Produktions- und Emissionsdaten sowie die Softwareimplementierung der benötigten Effizienzanalyseverfahren. Daran schließen sich weitere Arbeitspakete zur Messung der Reduktionspotentiale für Emissionen sowie zur Abschätzung der Kosten von Dekarbonisierungsstrategien an. In einem letzten Arbeitspaket werden diese Ergebnisse über einen längeren Zeitraum in Form von Projektionen fortgeschrieben. Aufbauend auf den empirischen Ergebnissen sollen Implikationen für die deutsche und die europäische Wirtschafts- und Umweltpolitik abgeleitet werden. Um den Austausch mit internationalen Wissenschaftler_innen sowie mit Stakeholdern zu ermöglichen, werden auf projektbegleitenden Workshops Forschungsansätze und Ergebnisse präsentiert und diskutiert.

Aufgabenstellung des Projektes

Im Projekt soll die Effizienz der Industrien in den einzelnen EU-Ländern und darauf aufbauend die Effizienz der Industriestruktur insgesamt analysiert, sowie der Umfang potentiell möglichen Emissionseinsparungen ermittelt werden. Die zum Einsatz kommenden Benchmarking-Verfahren vergleichen Produktionsprozesse zwischen den Ländern, identifizieren Referenzländer und quantifizieren die Ineffizienzen in Bezug auf realisierte Emissionseinsparungen. Die Berechnung der Ineffizienzen erfolgt dabei mit neuesten nichtparametrischen Verfahren der Effizienzmessung, die nur schwache Annahmen bezüglich der Struktur der Produktionstechnologien benötigen. Mit Hilfe der Effizienzmessung können die kurz-, mittel- und langfristigen Einsparpotentiale der Emissionen quantifiziert werden. Die Ergebnisse erlauben auch die Quantifizierung von industrie- und länderspezifischen Vermeidungskosten. Die Genauigkeit der Ergebnisse soll durch den Ausweis von Unsicherheitsbereichen (Konfidenzintervalle) statistisch abgesichert werden.

Ergebnisse des Projektes

Die empirischen Ergebnisse sowie die zur Anwendung kommenden Methoden werden in mehreren Diskussionspapieren zusammengefasst und auf dieser Webseite zugänglich gemacht. Die Diskussionspapiere sollen in verschiedenen umweltökonomischen Zeitschriften veröffentlicht werden. Zusätzlich werden die Funktionalitäten der Programmcodes über ein Web-Interface zur Verfügung gestellt.

  • Fait, L. (2022), Emission Reduction Potentials and Abatement Costs of Energy-Intensive Industries in Europe. Work in Progress.
  • Fait, L., Krüger, J.J., Tarach, M., Wetzel, H. (2022), Trend Projections of Greenhouse Gas Emission Reduction Potentials: A Bootstrap-Based Nonparametric Efficiency Analysis. SSRN Working Paper. (link (wird in neuem Tab geöffnet))
  • Fait, L., Wetzel, H. (2022), The Value of Greenhouse Gas Emission Reduction in Europe. MAGKS Discussion Paper No. 21-2022.
  • Krüger, J.J., Tarach, M. (2020), Greenhouse Gas Emission Reduction Potentials in Europe: A Nonparametric Efficiency Analysis Approach Using Sectoral Data. SSRN Working Paper. (link (wird in neuem Tab geöffnet))
  • Krüger, J.J., Tarach, M. (2022), Greenhouse Gas Emission Reduction Potentials in Europe by Sector: A Bootstrap-Based Nonparametric Efficiency Analysis, Environmental and Resource Economics 81, 867-898. [SSRN Working Paper. (link (wird in neuem Tab geöffnet))]
  • Datensätze:
    - Sektordaten für Workpackages 3 und 4 (CSV-Datei link )
    - Makrodaten für Workpackage 5 (CSV-Datei link )
    (eine detaillierte Beschreibung der Datenquellen und Prozeduren findet sich in den oben aufgeführten Referenzen)
  • Web-Interface zur Durchführung von Analysen (link (wird in neuem Tab geöffnet))

Ansprechpartner

Prof. Dr. Jens Krüger
Technische Universität Darmstadt
Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften
Fachgebiet Empirische Wirtschaftsforschung
Hochschulstraße 1, D-64289 Darmstadt
E-Mail:

Prof. Dr. Heike Wetzel
Universität Kassel
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Fachgebiet Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt dezentrale Energiewirtschaft
Nora-Platiel-Straße 4, D-34109 Kassel
E-Mail:

Förderung

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderschwerpunkts „Ökonomie des Klimawandels“ gefördert.
Das Projekt tauscht sich im Rahmen des Dialogs zur Klimaökonomie mit anderen Projekten des Förderschwerpunkts aus und trägt zum Wissenstransfer bei.